Kartoffelsaft - das vielseitige Naturheilmittel aus der köstlichen Knolle

Kartoffelsaft - das vielseitige Naturheilmittel aus der köstlichen Knolle

Die Kartoffel gehört hierzulande zu den beliebtesten Nahrungsmitteln aus der Natur. Ihre kulinarische Vielfalt ist riesig und reicht von Salzkartoffeln über Püree bis zu Pommes frites und Kroketten. Auch wenn Deutschland traditionell als Land mit einem hohen Konsum an Kartoffeln gilt, nehmen wir im europäischen Vergleich einen Platz in der hinteren Hälfte ein.

Naheinstellung: Kartoffeln frisch nach der Ernte werden von Hand aufgelesen

Oft wissen Genießer nicht, dass es sich bei Kartoffeln um ein Naturheilmittel mit vielfältiger Wirkung handelt. Vor allem in der Bekämpfung von Sodbrennen und anderen Beschwerden des Magen-Darm-Trakts kann Kartoffelsaft eine wertvolle Entlastung schaffen.

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Die Kartoffel - ein bewährtes Heilmittel wird neu entdeckt

Kartoffeln werden seit vielen Jahrhunderten in Europa kultiviert. Ursprünglich stammen sie vom südamerikanischen Kontinent und wurden über Seefahrer zu uns gebracht. Sie gelten seit jeher als vielseitiger Vitamin- und Energiespender. Durch ihre lange Haltbarkeit bei einer dunklen und trockenen Lagerung waren sie traditionell ein beliebtes Nahrungsmittel im Winter, das sich einfach im Keller einlagern ließ.

Die Vorliebe für das Nahrungsmittel Kartoffel ist bis heute ungebrochen und zieht seit über einem Jahrhundert die Wissenschaft in ihren Bann. Schon vor über 100 Jahren konnte der Schweizer Mediziner Max Bircher-Benner auf die heilsame Wirkung der Kartoffel verweisen. Sie enthält eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralien und Salzen, die für eine intakte Funktion des menschlichen Stoffwechsels wichtig sind.

Die basische und neutralisierende Wirkung der Kartoffel

Über das letzte Jahrhundert wurde die probiotische und spasmolytische Wirkung der Kartoffeln ausreichend erforscht. Zudem handelt es sich um ein basisches Nahrungsmittel, dem eine neutralisierende Wirkung im Magen-Darm-Trakt zugeschrieben wird. Bei einer zu sauren oder fettigen Ernährung kann die Kartoffel ausgleichend wirken, weshalb sie so gerne als Beilage zu vielen Fleischgerichten gereicht wird.

Mit all diesen Vorteilen sollte die Kartoffel in zahlreichen Formen regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Hierbei wird eine Form der Zubereitung übersehen, die nur selten in deutschen Küchen anzutreffen ist: die Einnahme als Kartoffelsaft.

Frisch gepresster Kartoffelsaft in einem Glas

Einfach durch einen Entsafter gepresst, lassen sich die wichtigsten Inhaltsstoffe der Kartoffel gezielt zuführen und so ein wohltuender Beitrag bei einer Vielzahl von Beschwerden leisten.

Kartoffelsaft - ein Heilmittel in ungewohnter Form

Für die Generation unserer Großeltern und Urgroßeltern war Kartoffelsaft ein vertrautes Hausmittel, dass zu verschiedenen Gelegenheiten getrunken wurde. Zugegeben: Es handelt sich nicht gerade um ein leckeres Getränk. Die Wirkung von Kartoffelsaft spricht jedoch für sich und wird im Folgenden mit seiner lindernden Wirkung bei einer Vielzahl von Symptomen präsentiert.

Expertentipp

Eine dauerhafte Einnahme des Saftes ist unüblich und nicht anzuraten. Stattdessen ist eine Kur mit Kartoffelsaft zu empfehlen, die über zwei oder drei Wochen durchgezogen wird

Während einer Kur mit Kartoffelsaft sollten zwei Mal täglich 50 ml des Saftes eingenommen werden, idealerweise vor dem Mittag- und Abendessen. Noch vorsichtiger sollten Schwangere den Saft dosieren, die bei Sodbrennen oder anderen Magenproblemen gerne auf die natürliche Heilkraft der Kartoffel anstelle von Medikamenten vertrauen. Das eigene Wohlempfinden sollte während der Kur mit Kartoffelsaft also immer berücksichtigt werden.

Der sinnvollste Einsatz von Kartoffelsaft: Magen- und Darmbeschwerden

Frau hält sich mit beiden Händen den Bauch

Wird Kartoffelsaft getrunken und gelangt in den Magen, entfaltet sich schnell die neutralisierende und basische Wirkung. Diese wirkt vor allem der aggressiven Magensäure entgegen, unter der Millionen Menschen hierzulande nach einem üppigen, fettigen oder scharfen Essen leiden. Durch die Einnahme des Saftes vor den Mahlzeiten wird eine effektive Vorbeugung gegen eine Übersäuerung des Magens geleistet.

Auch bei anderen Magenbeschwerden wird Kartoffelsaft gerne eingenommen. Hier sind es vor allem die im Saft enthaltenen Peptide, die Schmerzen im Oberbauch durch das Lösen von Verkrampfungen lindern können. Bei der Erforschung des Naturheilmittels sind immer wieder Hinweise zu finden, dass die nervlichen und muskulären Störungen, die sich im Magenraum ergeben, durch diese Inhaltsstoffe gelindert werden können. Wichtig ist hierbei der rohe Konsum des Kartoffelsaftes, häufig in Kombination mit anderen Rohzutaten wie Möhren oder Sellerie.

Kartoffelsaft zusätzlich für die innere Anwendung nutzen

Neben dem beliebten Einsatz gegen Sodbrennen und Magenschmerzen sind viele weitere Einsatzbereiche des Naturheilmittels bekannt. Zu den wichtigsten Beschwerden, bei denen Kartoffelsaft für eine Linderung sorgen kann, gehören:

  • Völlegefühl oder sehr frühes Sättigungsgefühl
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit und Brechreiz
  • nervöser/unruhiger Magen
  • Gastritis (Magenschleimhautentzündung)

Außerdem wird der Einnahme von Kartoffelsaft bzw. dem Konsum von Kartoffeln eine positive Wirkung auf die Leber zugeschrieben. Dieses Organ dient der Entgiftung des Körpers und kann durch die Einnahme von Kartoffelsaft entlastet werden. Ein Blick ins Internet lohnt, um den aktuellen Forschungsstand rund um den Saft der Kartoffel genauer zu betrachten und detaillierte Informationen zu ihren Wirkstoffen zu erhalten.

Auch für die äußere Anwendung am Körper geeignet

Eine Frau pflegt Ihre Haut indem Sie Kartoffelsaft mit Hilfe eines Wattepads aufträgt

Nicht nur für die innere Einnahme und die Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt wird Kartoffelsaft seit vielen Jahrzehnten geschätzt. Auch äußerlich lässt sich der Saft anwenden und entfaltet auf natürliche Weise eine kosmetische Wirkung. So wird Kartoffelsaft folgende positive Eigenschaften bei der äußeren Anwendung zugeschrieben:

  • zarte Haut (durch regelmäßiges Auftragen mit einem Wattepad)
  • entspannendes Kartoffelbad für raue Hände und Füße
  • Spülung nach dem Haare waschen zur Förderung des Haarwachstums
  • lindernde Wirkung nach einem erlittenen Sonnenbrand

Diese und weitere Wirkungen sind durchweg als natürliche Hausmittel bekannt und werden so seit Generationen angewandt. Ihre Bedeutung und Wirksamkeit zeigt sich durch die moderne Forschung, wobei das Potenzial der Kartoffel und ihres Saftes bis heute noch nicht vollständig erschlossen ist.

Ein Blick auf die Inhaltsstoffe: Ist Kartoffelsaft giftig?

Eine Kartoffel wird mit einem Messer geschält

Gelegentlich ist zu lesen, dass Kartoffelsaft nicht getrunken werden soll, da er vermeintlich giftig ist. Dies stimmt so nicht. Wie viele Nachtschattengewächse sind in Kartoffeln Inhaltsstoffe wie Chaconin und Solanin zu finden. Letzteres ist ein Alkaloid, das als Nervengift bekannt ist und in größeren Mengen eine Schädigung des menschlichen Nervensystems auslösen kann.

Dieses Risiko ist bei frisch zubereitetem, rohem Kartoffelsaft jedoch extrem gering. Zum einen schwankt der Gehalt von Solanin abhängig von der Kartoffelsorte erheblich. In den meisten modernen Sorten, die heutzutage im Supermarkt oder frisch vom Bauernhof gekauft werden können, ist der Anteil durch Züchtung relativ gering.

Expertentipp

Um das Risiko zusätzlich zu reduzieren, sollten grüne Stellen der Kartoffel sauber und großzügig weggeschnitten werden. Frisch gekaufte Biokartoffeln weisen besonders wenig grüne Stellen auf.

Länge der Einnahme und eventuelle Nebenwirkungen

Wie oben bereits erwähnt, ist die Durchführung einer mehrwöchigen Kur mit Kartoffelsaft die bewährte Methode. Zum einen lässt sich über diesen Zeitraum verhindern, dass zu viel Solanin in den Körper gelangt, wobei die tägliche Dosierung ebenfalls einspielt. Zum anderen kann sich der Magen über diesen Zeitraum an die neuen Umstände gewöhnen, beispielsweise indem er die Produktion von Magensäure anpasst. Eine Kur mit Kartoffelsaft sollte also eher als Behandlungsmaßnahme, und nicht als Ergänzung der täglichen Ernährung verstanden werden.

Kartoffelsaft selber machen oder kaufen?

Um die vielfältigen Vorteile von Kartoffelsaft zu nutzen, stehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Frisch, rohe Kartoffeln entsaften, oder bereits abgefüllter Kartoffelsaft wird im Drogeriemarkt, Biomärkten oder Reformhäusern gekauft. Im letzteren Fall entsteht weniger Arbeit bei der Herstellung des Saftes, allerdings sind entsprechende Präparate recht teuer.

Kartoffeln entsaften - so funktioniert’s!

Günstiger ist es, selbst den Kartoffelsaft herzustellen, wobei auf die Frische der verwendeten Kartoffeln zu achten ist. Für die eigene Herstellung stehen zwei Verfahren zur Auswahl: die manuelle Herstellung des Saftes und die Nutzung von technischen Hilfsmitteln wie Entsaftern. Ohne eine elektrische Unterstützung müssen die Kartoffeln klassisch mit einer Küchenreibe gerieben werden. Die feinen Kartoffelstreifen werden in ein Küchentuch gelegt. Dieses wird fest ausgedrückt, der Saft wird in Gläsern oder Flaschen aufgenommen. Der Saft sollte hiernach möglichst schnell konsumiert werden, bereits nach kurzer Zeit deutet eine leichte Verdunklung (Oxidation) auf die langsame Alterung des Saftes hin. Je dunkler der Kartoffelsaft ist, umso weniger lässt sich von seiner säurehemmenden Wirkung profitieren.

Eine schnellere und einfachere Zubereitung sichern Entsafter zu. Bei diesen entfällt das Reiben von Hand und der Saft kann direkt entnommen werden.

Expertentipp

Für den Geschmack empfiehlt es sich, den gewonnenen Saft mit etwas Karottensaft oder Fenchel zu verfeinern.

Während der Kartoffelsaftkur lohnt es außerdem, über eine Umstellung der Ernährung nachzudenken. Wenn Sie mit Magenproblemen vertraut sind und häufiger unter Sodbrennen und Völlegefühl leiden, kann die Umstellung auf weniger Säure bildende Lebensmittel eine wertvolle Unterstützung sein.

Kartoffelteige mit einem Entsafter bequem selbst herstellen

Auf einen Entsafter bei der Herstellung von Kartoffelsaft zu vertrauen, hat weitere Vorteile. Schließlich sollen die verwendeten Kartoffeln nach dem Entsaften nicht einfach entsorgt werden. Bei einem Entsafter wird Ihnen direkt nach der Herstellung die Reste als Trester ausgegeben, die sich zu anderen Kartoffelprodukten verarbeiten lassen.

Kartoffelpuffer auf Teller

Anbieter von Entsaftern sind mit den Wünschen von Kunden vertraut, die auf eine bewusste und natürliche Ernährung achten. Als Beigabe zum Kauf von Entsaftern oder über das Internet lässt sich eine Fülle von Rezepten finden, wie sich nach Gewinnung des Saftes kreativ mit dem Trester umgehen lässt. So können Kartoffelklöße oder Kartoffelpuffer hergestellt werden, die sich neben dem frischen Verzehr auch prima einfrieren lassen. Nutzen Sie so zunächst den Saft aus frischen Biokartoffeln und freuen Sie sich später noch über ein köstliches Essen auf Basis der vielseitigen Knolle.

Kartoffelpuffer Rezept

4 Portionen - Arbeitszeit: ca 30 min

  • Etwas Kartoffelstärke zu entsafteten Kartoffeln (12 Stück) geben
  • 2 Eier, Salz und 3 geriebene Zwiebeln hinzufügen und verrühren
  • In geölter Pfanne Puffer bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun braten

Natürlich spielt auch die Qualität und Ausstattung des Entsafters ein, um einen reinen und hochwertigen Kartoffelsaft zu erzielen. Entsafter wie der Biochef Atlas PRO Whole sind hierauf ausgelegt und bieten neben der Verarbeitung von Kartoffeln viele weitere Einsatzmöglichkeiten.

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